Der erste Tag im neuen Job – und Chef und Kollegen haben es total verpennt? Es ist nicht nur peinlich, wenn der Arbeitsplatz nicht vorbereitet ist. Sondern vor allem ist es ein Zeichen mangelnder Wertschätzung, das Spuren hinterlässt. Wer seine Mitarbeiter langfristig begeistern und binden möchte, sollte das Thema Onboarding daher nicht auf die leichte Schulter nehmen. Wie professionelles Onboarding sogar remote gelingt, verrate ich Ihnen in diesem Beitrag.
Bringen Sie Ihren Mitarbeitern Wertschätzung entgegen
„Sobald der Arbeitsvertrag unterschrieben ist, ist doch alles geklärt.“ Da kann ich nur den Kopf schütteln. Ich erlebe immer wieder, dass Führungsverantwortliche sich keine wirklichen Gedanken über das Onboarding neuer Mitarbeiter machen. Und sich dann wundern, warum die Zusammenarbeit im Team nicht so gut funktioniert. Oder sogar der Worst Case eintritt, wenn der lange gesuchte Wunschkandidat plötzlich nach wenigen Wochen seine Kündigung auf den Tisch legt. Wissen Sie, aus welchem Grund die meisten Mitarbeiter in der Probezeit kündigen? Laut einer Umfrage des Software-Herstellers Softgarden ist der wichtigste Beweggrund für gut 75 Prozent mangelnde Wertschätzung und das Gefühl, nicht willkommen zu sein. Ein Schuh, den ich mir definitiv nicht anziehen möchte. Ich lege sehr viel Wert darauf, dass sich meine Mitarbeiter im Unternehmen wohlfühlen. Und genau das sollten Sie auch tun!
Onboarding ist mehr als technische Einarbeitung
Natürlich befinden wir uns aktuell in einer herausfordernden Zeit. Onboarding ist nicht gerade leichter geworden, wenn ein Teil der Mannschaft oder sogar die gesamte Belegschaft im Homeoffice arbeitet. Doch nehmen Sie die Krise bitte keinesfalls als Ausrede, warum Sie neuen Mitarbeitern keinen vernünftigen Start in Ihrer Company ermöglichen. Was viele Führungsverantwortliche auch übersehen: Onboarding ist kein moderner Begriff für Einarbeitung. Denn es geht längst nicht mehr nur darum, dass ein neues Teammitglied weiß, wie die Technik funktioniert, in welchem Schrank Büromaterial gelagert wird und wo die Kaffeeküche ist. Auch emotional müssen Sie einen neuen Mitarbeiter abholen! Ihm signalisieren, dass er willkommen ist. Dass er oder sie eine wertvolle Ergänzung für das Team ist und auch menschlich wertgeschätzt wird. Genau hier verschenken Führungskräfte wertvolle Sympathiepunkte. Dabei müssen Sie nur ein bisschen kreativ werden! Hier ein paar Vorschläge für Sie:
Fünf Tipps für den gelungenen Start – auch im Homeoffice
- Kleine Überraschung: Bei uns gibt es z.B. einen Blumenstrauß oder einen mit Namen gravierten Kugelschreiber. Eine kleine Geste, die sagt: „Schön, dass du da bist.“ Und etwas, was Sie auch einfach per Post ins Homeoffice senden können.
- Arbeitsausstattung: Egal ob Homeoffice oder Büro – alles muss startklar sein. Laptop, Smartphone und Co. können ebenfalls kontaktfrei überbracht werden. Dinge wie eine nicht eingerichtete E-Mail-Adresse oder kein freier Schreibtisch sind ein Schlag ins Gesicht in Sachen Wertschätzung!
- Kontakt halten: In manchen Fällen vergehen zwischen dem letzten Telefonat mit einem neuen Mitarbeiter und dem Arbeitsstart mehrere Wochen. Zeit, in denen sich der Neue sicher fragen wird, ob die Entscheidung richtig war. Hier können Sie als Arbeitgeber oder Chef punkten, indem Sie Kontakt halten. Melden Sie sich zwischendurch mal per WhatsApp. Laden Sie Ihr neues Teammitglied zu einer virtuellen Führung durchs Büro via Facetime ein. Wir haben verschiedene WhatsApp-Gruppen, in die ein neuer Mitarbeiter sofort aufgenommen wird – damit er schon mal ein Gespür dafür bekommt, was bei uns so passiert und wie der Umgang miteinander ist. Und natürlich, um zu zeigen: „Willkommen in der Limbeck Group, du bist jetzt einer von uns!“
- Zugehörigkeitsgefühl: Kleinigkeiten machen den Unterschied. Schicken Sie dem neuen Mitarbeiter zum Beispiel eine Kaffeetasse mit Firmenlogo, Notizblock und Co. Bei uns bekommt jeder zum Start eine Erstausstattung Teamkleidung, bestehend aus T-Shirt, Poloshirt, Hoodie und Sweatjacke.
- Chefkommunikation: Als Chef ist es für mich selbstverständlich, dass ich mir Zeit für meinen neuen Mitarbeiter nehme. Ich begrüße ihn nicht nur an seinem neuen Arbeitsplatz, sondern lege auch großen Wert darauf, regelmäßig Einzelgespräche zu führen. Etwa am Ende der ersten Woche, um zu fragen: Wie ist es bisher gelaufen? Entspricht der Job den Vorstellungen? Was könnte verbessert werden? Die Zeit muss sein, ob persönlich oder remote.
Gutes Onboarding ist Ihre Verpflichtung als Chef
Ein nachlässiges Onboarding kann aus einem motivierten neuen Mitarbeiter schnell einen Wackelkandidaten machen. Dabei ist ein schlagkräftiges Team die Grundvoraussetzung für den gemeinsamen Erfolg – gerade in herausfordernden Zeiten, wie wir sie aktuell erleben. Mich persönlich macht es stolz, wenn meine Mitarbeiter Spaß an ihrem Job haben und sich in der Company wohlfühlen. Gute Start- und Arbeitsbedingungen sind das Mindeste, was wir als Arbeitgeber dazu beisteuern können. Das ist unsere Verpflichtung.
Ich wünsche Ihnen viel Erfolg und Glück auf!
Ihr Martin Limbeck